Wie Ich die Republik meinen Freunden erkläre
Geschichte der
französischen Republik
Die Republik entstand 1792 nach der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
im Jahre 1789. Sie wurde vom Volk und für das Volk geschaffen. Trotz
mehrerer Rückfälle in Königtum und in Kaisertum des 19. Jh.s blieb der Geist
der Republik stets der gleiche. Die republikanische Geschichte Frankreichs
ist vor allem eine Geschichte der politischen Konstruktion, der Struktur
einer Gemeinschaft gleichberechtigter Bürger und Bürgerinnen, ungeachtet
ihrer (sozialen, ethnischen oder religiösen) Herkunft.
Grundlagen und Prinzipien
Die französische Republik ist „eins und unteilbar", das heißt aus
gleichberechtigten Bürgerinnen und Bürgern, und nicht aus sich voneinander
unterscheidenden Gemeinschaften zusammengesetzt. Also erlaubt die Republik,
Einheit mit Vielfalt, sie erlaubt, das „ich" mit dem „wir" zu vereinen.
Die beiden Prinzipien, die sich daraus ergeben, sind Souveränität der Nation
(Souveränität von oben her, die der Nationalen Staaten) Souveränität des
Volkes (Souveränität von unten her, die des Volkes). In dem Begriff
nationale Souveränität kommt die Idee zum Ausdruck, dass jede Nation, diese
durch eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame
Kultur vereinte Versammlung von Bürgerinnen und Bürgern, der Herr der für
das Gemeinwohl zu treffenden Entscheidungen bleibt. Die Volkssouveränität
ist der Kern der Demokratie: die Macht kommt vom Volk, das dieses auf
zeitweiliger Basis an die gewählten Volksvertreter delegiert, das heißt dass
die Volkssouveränität zwar delegiert wird, dass sie aber unveräußerlich ist.
Das Volk entscheidet, ermächtigt und entmachtet aus freien Stücken.
Wertvorstellungen
Die Republik, die unteilbar ist, ist ferner auch laizistisch,
demokratisch und sozial. „Sozial" bezieht sich auf Gleichheit, „demokratisch"
auf Freiheit und „laizistisch" auf Brüderlichkeit. Sie bevorzugt das
Allgemeinwohl und stützt sich dabei auf den Dienst der staatlichen
Einrichtungen an den Staatsbürgern (service public), damit alle Französinnen
und Franzosen, auf welchem nationalen Territorium auch immer, gleichen
Zugang zu Wissen, Sicherheit und Mobilität besitzen.
Symbolfiguren und Attribute Die Marseillaise
: französische Nationalhymne. Komponiert 1792 von Rouget de Lisle, dieser „Schlachtgesang
für die Rheinarmee" fordert auf, Tyranie zu bekämpfen und Freiheit zu
verteidigen. Marianne : Frauengestalt mit
der phrygischen Mütze, das Gewehrt in der einen, die Trikolore in der
anderen Hand, führt das Volks zur Freiheit. Sie wurde bereits 1792 zur
Symbolfigur der Republik. Die Trikore, Landesfahne
: Rot und Blau, die Farben von Paris, und in der Mitte Weiß, die Farbe der
Monarchie. Der Wahlspruch der Republik : „Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit". Der Wahlspruch ist auf dem Giebel aller
öffentlichen Gebäude angeschlagen. |